Es
gibt keinen Himmelskörper, über den soviel geschrieben wurde,
wie über den Mond. Daher werde ich hier auch keine wissenschaftliche
Abhandlung verfassen, sondern nur einige Dinge ansprechen, die ich für
bemerkenswert halte. Mein besonderes Fable ist dabei natürlich die
Beobachtung des Mondes durchs Fernrohr; denn es gibt auf dem Mond auch
heute noch genug zu sehen, das interessant ist und das noch nicht genaustens
erforscht wurde.
Durch
ein Teleskop sieht man Objekte immer seitenverkehrt und auf dem Kopf.
Auf der Karte unten, ist der Mond so zu sehen, wie er uns am Abendhimmel
erscheint. (Das hervorragende Foto hat übrigens Jason
Ware mit seinem Meade 7" Refraktor gemacht.) Das Bild zeigt die wichtigsten
Objekte auf dem Mond, an denen man sich orientieren kann, wenn man ihn
mit einer höheren Vergrößerung betrachtet.
![]() ![]() Interessanter sind da schon die großen Krater Tycho und Copernicus. Vor Allem die Umgebung von Copernikus, weist einige Besonderheiten auf. Copernicus hat einen Durchmesser von 90km und das Ringgebirge ist 900m hoch. In der Mitte gibt es ein 1,2km hohes Zentralgebirge, wobei die Kraterebene allerdings 3600m tief ist. Ca. 100km östlich befindet sich Stadius, der "Geisterkrater". Auch Fauth, der "Schlüssellochkrater", direkt unter Copernikus, ist eine interessante Herausforderung für ein Fernrohr. Er besteht eigentlich aus zwei Kratern: Fauth und der kleinere Fauth A. Ein besonders gutes Ziel ist die Kraterreihe Langrenus, Vendelinus, Petavius und Furnerius, Krater zwischen 125 und 147km Durchmesser. Wenn die Tag-Nacht-Linie (Terminator) des Mondes an diesen Kratern entlang verläuft, lassen sich Einzelheiten und Konturen an besten beobachten. Duch die Liberation d.H. das leichte hin und her pendeln des Mondes (aus unserer Sicht) befinden sich diese Krater mal genau am sichtbaren Rand des Mondes und mal weiter ich innen verschoben, wie auf der Karte oben. Man muß auch daran denken, daß ein Teleskop Bilder seitenverkehrt und auf dem Kopf anzeigt. Das liegt daran, daß man für eine aufrechte Darstellung die Lichstrahlen nochmal durch zusätzliche Linsen o.ä. lenken müßte Das führ aber immer zu einem, wenn auch geringen, Qualitäts- und Helligkeitsverlußt. Dieser Qualitätsverlußt kann schon bei einem so nahen Himmelskörper, wie den Mond dazu führen, daß man bei hoher Vergrößerung kleinere Objekte nicht mehr scharf auflösen kann. Astromomen
geben die scheinbare Größe eines Himmelskörpers
immer in Grad an. Das ist die Größe, in der ein Himmelsobjekt
von der Erde aus gesehen erscheint. Wenn man seinen ausgestreckten Daumen
am langen Arm betrachtet, so hat er eine scheinbare Breite von circa ½
Grad -und ist damit etwa so groß wie der Mond oder die Sonne. Zum
Vergleich: Die große Andromeda Galaxie hat eine Größe
von 4 Grad.
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